Der Unterschied vom Kleingarten zu Hausgarten ist ja bekanntlich, dass er leider nicht direkt an die Wohnung anschließt. Das fände ich natürlich am allerbesten. So aber fallen immer Transportwege an.
Der Kleingarten ist aber auch nur einen Kilometer von meiner Wohnung entfernt.
Das Fahrrad benutze ich dafür fast immer, nicht etwa, weil mir der Weg zum Laufen zu weit wäre, sondern weil ich immer etwas zu transportieren habe.
Gebrauchtes Geschirr nach dem Grillen transportiere ich vom Garten in die heimische Spülmaschine und zurück, Inhalt für den Kompostbehälter von der Küche in den Garten, die obligatorische Fotokamera und Notizbuch habe ich, seit ich blogge immer dabei, und natürlich möchte ich die Ernte, die jetzt im Spätsommer schön üppig ausfällt, vom Garten in die Wohnung mitnehmen. Und noch ein Blumensträußchen. Lesestoff ist fast auch immer dabei.
Dafür habe ich meine großen seitlichen Fahrradkörbe. Die sind so tief, dass viel reinpasst und auch höhere Gegenstände und Getränkeflaschen nicht umfallen.
Für den Salat benutze ich am liebsten diese Plastikgefäße, die mein Lieblings-Bäcker mal verschenkt hat. Er ist auch ein ganz sparsamer Mensch, und dachte sich, die leeren Behälter für Lakritz-Schnecken und Geleeschlümpfe könnte bestimmt noch jemand nutzen, und hat etliche davon auf der Theke gestapelt, mit dem Hinweis, wer sie brauchen könnte, solle sie einfach mitnehmen.
Da war er bei mir an der richtigen Adresse.
Die Dosen sind super geeignet um den Pflücksalat und anderes Gemüse schonend zu transportieren, ohne es zu zerdrücken. Man kann die Dosen schön im Fahrradkorb stapeln, und zu Not auch gleich in den Kühlschrank stellen, wenn keine Zeit zum weiterverarbeiten ist. Mir und dem Bäcker war also geholfen.
Als er hörte, dass ich die Behälter für den Garten brauche, viel ihm gleich noch ein, dass er noch mehrere große Mamalaadamala hätte, die man bestimmt im Garten brauchen könne. Für Nicht-Franken hier die Übersetzung: es handelt sich um Marmeladeneimerchen.(Ich bin übrigens selbst auch kein Franke, und das Wort Mamalaadamala ist das fränkische Pendant, zum niederbayrischen Oichkatzelschwoaf, mit dem die Eingeborenen dort Urlaubsgäste triezen.)
Mamalaadamala
Die Mamalaadamala gibt es in 5 und 10 Liter Inhalt, und sind mit dem Deckel super geeignet um Pflanzenjauchen darin zu erzeugen und aufzubewahren. Denn dazu braucht man unbedingt Deckel, damits nicht reinregnet. (Zum Thema Pflanzenjauchen ein andermal mehr, ein super Düngemittel z.B. aus Brennesseln das man einfach herstellen kann und immer vorrätig haben sollte.)
Brennesseljauche
Nächsten Fasching fallen beim Bäcker bestimmt noch mehr Amala an, dann nämlich, wenn die Faschingskrapfen mit Hiffenmark (Hagebuttenkonfitüre) gefüllt werden, wie hier üblich.
Manchmal sind richtige Schwertransporte nötig, wie Getränkekasten, Pflanzerde, größere Kübel, Sperrmüll, und – auch das muss manchmal sein – der Transport der Campingtoilette zur nahegelegenen Tankstelle mit Entsorgungsstation.
Transportanhänger *Croozer*
Für all diese Transporte nutze ich, sofern sich keine andere Fahrgelegenheit auftut, diesen Fahrradanhänger.
Der ist recht komfortabel zu fahren. Er wird an der Hinterachse des Fahrrads befestigt, der Schwerpunkt liegt also recht tief, das Fahrrad wird so überhaupt nicht instabil oder wackelig. Man kann unglaublich viel draufpacken, durch die umliegende Reeling kann das Gepäck nicht wegrutschen, und man kann es dort auch gut Gurte einhängen.
Skateboardrollen hinten, zum einfacheren Transport des Anhängers wenn er leer ist und senkrecht gestellt wird.
Die Stange an der Kupplung ist an einer Stelle flexibel, und man kommt sogar um die kleinsten Ecken. Übrigens ist die Halterung am Fahrrad so simpel wie genial. Und ich finde sie noch viel besser, als die Kupplung des alten Kinderanhängers, der später durch diesen Transportanhänger ersetzt wurde. Man befestigt die Kupplung an einem *Nippel*, der fest am Fahrrad montiert wird.
Kupplung des Transportanhängers. Das Gegenstück ist fest am Fahrrad montiert.
Leider stelle ich fest, dass es genau dieses Modell beim Hersteller (Croozer) nicht mehr gibt. Die Welt war wahrscheinlich noch nicht reif dafür… Aber da Radfahren ja gerade groß in Mode ist, könnte es sein, dass sich wieder mehr Hersteller mit den Thema Anhänger beschäftigen… und nicht nur zum Kinder- oder Hundetransport. Die Kinderanhänger fahren sich zwar sehr gut, sind aber auf Dauer für Transporte nur bedingt geeignet, da man die Sitze nicht ausbauen kann und man meist keine feste Transportfläche hat, sondern nur einen Stoffboden.
Es ist übrigens nicht so, dass ich keinen Führerschein hätte, oder nicht gern Autofahren würde. In der Stadt brauche ich aber das Auto so wenig, dass sich für mich die Anschaffung kaum lohnen würde, und die Parkplatzsuche macht hier ist kein Spass.
Auto fahre ich fast nur im Urlaub, wozu ich mir ab und zu einen Mietwagen gönne, und dann am liebsten die kleinen Landstraßen rumkurve. Den Wagen, gebe ich dann, zugegebenermaßen, immer sehr ungern wieder ab.